In diesem beitrag gehen wir der Frage auf den Grund, wann es sich empfiehlt den Medienauftritt im Stehen zu absolvieren und wann einen sitzende Position vorzuziehen ist.
Disclaimer vorweg: Es gibt nicht die pauschale Antwort, was Besser ist.
Grundsätzlich aber beeinflusst es zunächst einmal unsere Atmung, ob wir sitzen oder stehen.
Im Stehen haben wir mehr Luft zum Sprechen zur Verfügung, im Sitzen werden die Organe im Bauchraum stärker zusammengedrückt, wodurch weniger Luft für die Stimme zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist es eine Frage der Körpersprache: Stehend kann man mehr und leichter bewusst Körpersprache einsetzen als im Sitzen, Gestik lässt sch leichter und zielgerichteter einsetzen, während die Körperhaltung oft durch die Art des Sitzmöbels beeinflusst oder sogar vorgeben wird.
Außerdem gilt es die situative Kommunikation zu berücksichtigen: Wie nehmen wir grundsätzlich jemanden wahr, wenn er/sie steht oder sitzt.
Sitzen = Ruhe, Gelassenheit, Entspannung
Stehen = Energie, Dynamik, Souveränität
Jemand steht mit beiden Beinen im Leben oder in der Ruhe liegt die Kraft...
Als erstes würde ich schauen, was ist die Message, die im Interview transportiert werden soll.
Geht es beispielweise darum zu erklären, dass
a) die Arbeitsplätze am Werk X auch in Zukunft sind sicher?
Dann signalisiert eine sitzende Haltung Beruhigung und Entspannung
b) jetzt alle mitanpacken müssen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern?
Wer Energie und Einsatz einfordert, sollte mit gutem Beispiel vorangehen und eben jene Energie im Stehen demonstrieren.Zusammengefasst: Wer mit einem Interview beruhigen will, setzt sich besser hin, geht es um Veränderung lohnt sich das Aufstehen.
Aber es gibt noch weitere Entscheidungsfaktoren für Sitzen oder Stehen.
Wer steht muss sich überlegen, was er mit den Händen macht, während sie im Sitzen leicht abgelegt werden können. Hier kommt es auf den Typ an, wer von Natur aus eine ausholende Gestik hat, kann diese im Stehen besser zur Geltung bringen. Wer dagegen eher wenig mit den Händen kommuniziert steht wörtlich vor dem Problem, wohin damit beim Interview im Stehen. Es hängt also auch davon ab, was für ein Typ man ist.
außerdem gilt es individuelle Stressreaktionen zu bedenken. Diese treten im Stehen deutlicher zu Tage als im Sitzen. Man kann das auf eine einfache Formel bringen: je unangenehmer das Interview wahrgenommen wird, desto mehr spricht für hinsetzen, das unterstützt uns dabei ruhiger zu wirken. Welche Interviewposition die richtige ist hängt also ab von:
Der Botschaft (Ruhe oder Bewegung)
Dem Körpersprachetyp (viel/wenig Gestik)
Dem Stresslevel bzw. dem Stressempfinden
Im Idealfall passt alles zusammen, falls nicht würde ich mich im Zweifel immer für das Bauchgefühl entscheiden. Insgesamt ist ein Interview immer besser, wenn der Interviewte sich wohlfühlt. Dann antwortet man authentisch, ist glaubhaft und überzeugt.
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