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Was soll ich anziehen?

Diese Frage kommt immer! Ob es Aufnahmen für ein Imagevideo sind, Vorträge bei Livestream Events oder klassische Medienauftritte und Interviews.

Wenn du für ein Interview, eine Panel Diskussion oder was auch immer vor eine Kamera trittst und dich filmen lässt, gibt es einen Grund dafür. Du hast deine Botschaft für die Zuschauer und nur wenn du die rüberbringst, hat das ganze Brimborium mit Kameras Technik, Licht, Crew und natürlich deinem ganz persönlichen Einsatz seine Berechtigung. Dafür solltest du bei der Wahl deiner Garderobe ein paar Regeln beherzigen. Die erste und wichtigste Regel lautet: Vermeide alles, was von dir und deiner Botschaft ablenkt. In dem Moment, wo sich der Zuschauer fragt, warum du dieses oder jenes auffällige Kleidungsstück oder hervorstechendes Accessoire gewählt hast und ob sich dahinter vielleicht irgendeine Bedeutung verbirgt, in dem Moment hört er nicht mehr richtig zu und verpasst möglicherweise einen entscheidenden Teil deiner Aussagen. Die zweite Regel setzt am gleichen Punkt an wie die erste: Vermeide starke Kontraste ganz besonders den Extremfall von schwarzem Sakko und weißem Hemd. Je nach Lichtsituation bringst du damit auch die beste Kamera an ihre technischen Grenzen. Entweder überstrahlt dein Hemd oder noch schlimmer dein Sakko wirkt wie eine massive schwarze Fläche ohne Struktur. Ich persönlich liebe Schwarz, aber als Farbe für Kleidung vor der Kamera rate ich damit zur Vorsicht. Immer gut sind dagegen gedeckte helle Farben. Apropos Farben, das bringt uns zur dritten Regel für die Wahl deiner Garderobe: Achte darauf welche Botschaften du durch die Farben deiner Kleidung aussendest. Wir assoziieren mit Farben bestimmte Bedeutungen, Eigenschaften und Attribute. Ich gehe darauf jetzt nicht im Detail ein, denn dazu habe ich schon mal ein ganzes Video gemacht. Viertens: vermeide übertriebene Muster und feine Linien. Ersteres könnte wieder dazu führen, dass die Zuschauer abgelenkt werden - siehe Regel 1. Feine Linien können darüber hinaus einen hässlichen sogenannten Moiré-Effekt in der Kamera hervorrufen. Der sieht einfach richtig störend aus und ist auch wieder eine mögliche Ablenkungsquelle für das Publikum.

Fünfte Regel: Absolutes No-Go, wenn du für ein Unternehmen vor die Kamera trittst, sind Fremde Logos. Im Business Outfit ist das meist weniger ein Problem, aber sobald es etwas legerer wird, Stichwort Polohemden, passiert es ganz schnell das plötzlich ein Krokodil prominent mit im Bild ist. Streng genommen müssten die Unternehmen deren Logo auf diese Weise im Bild zu sehen ist sogar um Erlaubnis gefragt werden. Vor allem aber hat es nichts mit dir, deinem Unternehmen und eurer Botschaft zu tun. Auch hier handelt es sich einfach um eine potenzielle Ablenkungsquelle, die es zu vermeiden gilt. Sechste und ganz entscheidende Regel: Stelle dich einen Tag vor den geplanten Aufnahmen in deinem Kamera-Outfit vor einen Spiegel. Mach dir bewusst, dass alles, was man sieht, eine Botschaft für den Zuschauer ist. Ob Smartwatch oder fette Omega am Handgelenk; mit oder ohne Krawatte; Gürtel oder Hosenträger. Ob du ein Sakko anhast und es zugeknöpft ist oder offen oder du es ganz ausziehst. Es ist immer Kommunikation und du sendest dem Publikum mit der Entscheidung für das eine oder das andere, subtile Signale. Diese sollten in das Gesamtbild passen und mit deiner Botschaft matchen. Sechste Regel: prüfe alle Details in Bezug auf das, was du kommunizieren willst – deine Botschaft. Siebte und vorletzte Regel: Wenn du dir bei einer Sache unschlüssig bist, wenn sich das Für und Wider die Waage halten, hör auf dein Bauchgefühl und stelle dir einfach die Frage, womit geht es mir besser? Wenn sich das dann trotzdem als Fehler herausstellt und in irgendeiner Weise thematisiert wird, kannst du zumindest sagen „ich habe es angezogen, weil es sich in dem Moment richtig gut angefühlt hat.“ Das ist immer noch besser, als einräumen zu müssen, dass du dir eigentlich von Anfang an nicht sicher warst und schon immer das Gefühl hattest, dass es doof wäre, das jetzt anzuziehen. Die 8. Regel gilt nur, wenn du den Medienauftritt als Stresssituation empfindest. Manch einer fängt an mit dem Fuß zu wippen oder zu klopfen. Das hört man bei einem harten Fußboden mit Ledersohlen sofort in jedem Mikrofon. Gummisohlen je weicher desto besser können da Abhilfe schaffen. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem nächsten Medienauftritt…


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