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Vorbereitung Interview(geben)

Ein erfolgreiches Interview beginnt mit der gründlichen Vorbereitung. Hier erfährst du alles, was du tun kannst, um im entscheidenden Moment das perfekte Interview zu geben.


Beim Medienauftritt kann man eine Menge Fehler machen. Leider ist es mit Fehlern die durch die Medien aufgezeichnet und ins Netz gestellt werden nicht so wie mit Fehlern, die dir im Alltag oder vielleicht bei einer Rede vor Publikum passieren. Das Netz vergisst nichts und ein Video von dir, wie du etwas sagst, was du besser nicht hättest sagen sollen, kann dir noch lange Zeit später auf die Füße fallen und ernste Auswirkungen auf deine Zukunft und oder die des Unternehmens haben. Heute gebe ich dir Alles an die Hand, was du brauchst, um dich perfekt auf deinen Medien Auftritt vorzubereiten. Als aller erstes solltest du dich darüber informieren was der konkrete Rahmen für das Interview oder deinen Medienauftritt ist: Handelt es sich um ein eins-zu-eins Gespräch zwischen dir und einem Reporter oder ist es ein Gruppen-Interview? Werdet ihr bei dem Interview stehen oder sitzen oder kannst du das unter Umständen sogar beeinflussen?


Ganz wichtig ist auch ob es sich um eine Aufzeichnung handelt, wo die Möglichkeit besteht auch noch mal einen Teil zu wiederholen, wenn etwas nicht geklappt hat. Oder wird das ganze live gesendet/gestreamt, dann hast du nur einen einzigen Versuch. Bei einer Aufzeichnung stellt sich darüber hinaus die Frage, ob du eine Freigabevereinbarung aushandeln kannst. Diese gibt dir die Möglichkeit das Interview vorab zusehen und gegebenenfalls für dich ungünstige Stellen vor der Veröffentlichung noch entfernen zu lassen. Das ist nichts, wo Journalisten automatisch „Juhuu“ schreien, denn letztlich greifst du in ihre Arbeit ein. Deshalb solltest du, wenn es um eine Freigabevereinbarung geht, unbedingt diplomatisch vorgehen. Schlussendlich geht es darum dir ein Gesamtbild des Sendeformats zu machen. Gut ist es sich ältere Sendungen des Formats anzusehen.

Zweitens, beschäftige dich intensiv mit der Zielgruppe des Sendeformats. Wer sind die Menschen, die sich deinen Medienauftritt ansehen werden. Welche Fragen haben Sie, die nur du Ihnen beantworten kannst. Was sind ihre Bedürfnisse, was motiviert Sie, welche Themen bewegen Sie. Vielleicht hast du jemanden in deinem Bekanntenkreis, der zu dieser Zielgruppe gehört. Stelle dieser Person diese Fragen. Wenn du weißt, was die Bedürfnisse der Menschen sind, an die du dich wendest, kannst du dich bei deinen Antworten darauf einstellen. Damit deine Botschaft ankommt, muss der Wurm dem Fisch schmecken. Und den richtigen Wurm auszuwählen, musst du als Angler den Fisch genau kennen.

Drittens: Informiere dich über den dritten Mitspieler, ich spreche hier von dem Journalisten, und dem Medium, für das er das Interview führt. Dieser Journalist hat bereits früher Artikel veröffentlicht. Die man glücklicherweise leicht mit eine Google Suche finden kann. Auch das Medium hat vermutlich bereits früher Beiträge mit Bezügen zu deinem Thema veröffentlicht. Was für ein Typ von Journalist ist er oder sie. Zusammen mit dem Medium, für das er arbeitet, kannst du dir ein Bild davon machen, mit welcher Intention das Interview geführt werden wird. Das hilft dir dabei, deine Botschaften entsprechend vorzubereiten und anzupassen. Journalisten wollen eine gute Story, aber sie hassen es, wenn man versucht, sie für fremde Zwecke einzuspannen. Konzentriere dich darauf, Informationen zu liefern und Quellen zu nennen. Überlasse es dem Journalisten daraus selbst seine Schlüsse zu ziehen. Ein Interview ist kein Vortrag, es stehen 2 Spieler auf dem Feld. Du lieferst interessante Informationen der Journalist, verwandelt den Ball und mach daraus einen spannenden Beitrag. Viertens: Passe deine Botschaften an und formuliere sie prägnant auf den Punkt. Gut sind kurze Sätze mit etwa 6-8 Worten, verwende nicht zu viele Fachbegriffe und wenn du eine Reihe von Punkten hast, die du unbedingt nennen willst, dann strukturiere sie mit erstens zweitens drittens. Die erste Frage im Interview ist meistens sehr offen und weit gefasst. Sie bietet dadurch eine sehr gute Möglichkeit, deine Botschaft gleich zu Beginn zu platzieren.


Fünftens: verwende eine möglichst bildhafte Sprache. Ganz besonders, wenn du größere Zahlen verwendest. Die wenigsten Menschen haben eine Vorstellung davon, wie groß 14.280 m² Fläche tatsächlich sind. Wenn du aber sagst, so groß wie zwei Fußballfelder, das kommt an und kann man sich viel besser merken. Achte bei deiner Bild-Sprache aber darauf welche Perspektive du damit Framst. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob sich ein Flüchtlingsstrom nach Europa bewegt, eine Flüchtlingswelle auf uns zukommt oder uns ein Flüchtlingstsunami überrollt.



Sechstens – Ein ganz besonders wichtiger Bestandteil deiner Vorbereitung: Setze dich mit deinen Angst-Fragen auseinander. Das sind die Fragen, die du nicht hören möchtest, auf die du keine gute Antwort hast. Das sind kritische Fragen und es hilft nicht den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass sie im Interview nicht drankommen. Genau dann kommen sie dran. Es gibt Methoden, sich auf kritische Fragen vorzubereiten und sie zu kontern.


Siebtens: überlege dir genau, was du für das Interview anziehen willst. Ganz besonders wichtig ist das, wenn es sich um ein Video-Interview handelt. Alles im Bild ist Kommunikation. Auf keinen Fall solltest du mit deiner Kleidung von deiner Botschaft ablenken.


Achtens: Prüfe deine Körpersprache. Auf keinen Fall solltest du versuchen, dich zu verstellen und deine Körpersprache wider deine Natur zu verbiegen. Es gibt aber ein paar No-Goes, die dich schlecht aussehen lassen und unsympathisch machen. Versuche, dir nicht ins Gesicht zu fassen. Zupfe nicht an deiner Kleidung herum. Vermeide es eine Barriere zwischen dir und einem Gesprächspartner aufzubauen, das kann zu, Beispiel ein Ordner sein, verschränkte Arme, ein dicker Tisch.



Der neunte Schritt deiner Vorbereitung ist der absolute Königsweg. Er erfordert Zeit und Energie lohnt sich aber in jedem Fall bei einem wichtigen Interview. Die Rede ist von einer Simulation, einem Demo Interview. Du brauchst natürlich jemanden als Journalisten-Double. Zeichne dich mit dem Smartphone auf, während du interviewt wirst. Wenn du dir das Video später anschaust, werden dir viele Dinge auffallen, die du noch besser machen kannst.

Das ist die zweite Chance, die du normalerweise bei einem Interview nicht bekommst. Da darüber (ACHTUNG ZAUNPFAHL!) gibt es nur noch das gezielte Training mit einem Mediencoach…

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