Wie entstehen Vorurteile und was können wir gegen sie tun?
Schön, dass du dabei bist bei unserer Reihe zur Macht der Perspektive. Wenn du die ersten vier Beiträge noch nicht gelesen hast, hier findest du den Link zum ersten Beitrag der Reihe:
Kennst du alles schon? Dann geht es jetzt auch schon gleich weiter:
Wenn du hinaus auf die Straße gehst, prasselt eine Flut von Sinneseindrücken auf dich ein: Augen, Ohren, Nase, Haut – in jedem Augenblick sind tausende Informationen für unsere Sinne zu verarbeiten. Es ist für unser Gehirn unmöglich, dass alles voll zu erfassen und wir hätten auch gar nicht die Zeit, jede Information individuell zu bewerten. Um uns in unserer Umwelt orientieren zu können, muss unser Gehirn diese Eindrücke filtern und kategorisieren. Wenn du beispielsweise über die Straße gehst, achtest du besonders auf das schnelle rote Auto, das von rechts angefahren kommt. Das blaue Auto, das neben dir parkt, ist hingegen nicht relevant.
Unser Gehirn bewertet also, was wichtig und was unwichtig ist und filtert aus unserer Wahrnehmung Dinge heraus, die als irrelevant eingestuft werden. Nur so kann unsere Aufmerksamkeit sich auf das, was wichtig sein könnte, fokussieren.
Aber Filter funktionieren eben nur durch Kategorisierung:
fahrendes Auto = Achtung
parkendes Auto = who cares.
Die Kategorisierung erfolgt, indem wir durch Erfahrungen lernen. Wir vergleichen ständig neue Sinneseindrücke mit bereits bekannten. Wir bilden uns Vorurteile. Das ist unvermeidbar, um uns in unserer Umwelt zurechtzufinden. Leider geht mit jeder Kategorisierung immer auch eine Bewertung einher:
wichtig/unwichtig
gefährlich/ungefährlich
angenehm/unangenehm
ehrlich/unehrlich.
Niemand kann seinen Vorurteilen wirklich entkommen. Dazu müsste man alles über Bord schmeißen, was man jemals gelernt hat. Was du tun kannst, ist dir bewusst zu machen, welche Kategorie du in dem Moment anwendest, wenn etwas deine Aufmerksamkeit bekommt. Wenn du das schaffst, kannst du auch darüber nachdenken, ob eine Veränderung der Kategorie für dich Sinn macht bzw. gut sein könnte. Wenn ja, besteht die Möglichkeit, dein Verhalten anzupassen und dadurch deine Vorurteile abzubauen.
Aber dazu mehr in der nächsten Folge von "Die Macht der Perspektive". Ich freue mich, wenn du dabei bist....
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