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Macht der Perspektive III: Der Nocebo Effekt

In diesem Blogbeitrag erfährst du, was der Nocebo-Effekt ist und warum er viel gefährlicher ist als sein netter Verwandter, der Placebo-Effekt. Am Nocebo-Effekt möchte ich veranschaulichen, wie groß die Macht unserer Perspektive sein kann.



Schon in den letzten Blogbeiträgen ging es um unsere Perspektive, also wie wir auf die Welt blicken, unser Weltbild. Lies dir diese beiden Beiträge am besten zuerst durch:

Die Perspektive beeinflusst nicht nur unser Denken. Das wird am Nocebo-Effekt deutlich. Sicher kennst du seinen netten Bruder, den Placebo-Effekt: Wenn Pharmafirmen ein neues Medikament auf seine Wirksamkeit hin testen, beispielsweise eine Tablette gegen Kopfschmerzen, dann teilen sie die Gruppe der Testpersonen in zwei Gruppen auf: eine Gruppe, die das Medikament bekommt und eine andere Gruppe, die eine Tablette schluckt, die zwar genauso aussieht wie das Medikament, aber keinen Wirkstoff enthält – ein Placebo. Erstaunlicherweise reicht bei manchen Menschen aus der Placebo-Gruppe allein ihre Erwartungshaltung, dass sie ein Medikament gegen Kopfschmerzen einnehmen, dass ihre Kopfschmerzen tatsächlich verschwinden. Ohne Grund tritt also eine Veränderung ein, die uns gefällt. Placebo heißt nichts anderes: "Ich werde gefallen". Kommen wir zum Nocebo-Effekt:

Es gab einen Fall, bei dem ein Student an so einer medizinischen Studie teilgenommen hat. Im Verlauf der Studie unternahm der Student einen Suizidversuch. Dazu schluckte er auf einen Schlag den Monatsvorrat an Medikamenten, den er im Rahmen der Studie bekommen hatte, ohne zu wissen, dass er bei der Studie in der Placebo-Gruppe gelandet war. Er musste dann tatsächlich ärztlich behandelt werden und sein Zustand wurde kritisch. Er war in echter Gefahr, obwohl er nie ein Medikament genommen hatte.


Allein seine Erwartungshaltung und die Konditionierung, dass zu viele dieser Medikamente tödlich wären, haben dazu geführt dass die Ärzte im Krankenhaus um sein Leben kämpfen mussten.


Das ist sicher ein Extrembeispiel, zeigt aber, was deine Perspektive mit dir machen kann. Sicher hast du das in einer weniger dramatischen Situation auch schon erlebt: Erst denkst du nur, dass du scheiterst. Dadurch entsteht Angst vor dem Scheitern und dann scheiterst du tatsächlich.

Wir können offenbar mit unseren Gedanken, also unserer Perspektive, Einfluss auf das nehmen, was wir als Realität erleben.


Challenge zu diesem Beitrag: Welche deiner grundlegenden Annahmen über die Welt (deine sog. Glaubenssätze) haben das Potenzial, deine Realität zu beeinflussen? Erinnere dich an wichtige Entscheidungen, die du getroffen, schwere Fehler, die du gemacht hast - aber auch an Erfolge und überlege mal, welcher Glaubenssatz zu deinen Entscheidungen geführt hat.


Übrigens: Dem Studenten, der sich umbringen wollte, ging es erst besser, nachdem er erfuhr, dass er kein echtes Medikament genommen hatte.


Ich habe mal im Lateinunterricht gelernt, dass man c eigentlich wie k ausspricht, also nocebo effekt sagt. Aber das würde ja wie Gnocchi klingen oder so, da würde ich dann lieber zum Italiener gehen, um das zu essen ... ;-)

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