Um unser Weltbild, unsere Perspektive zu beeinflussen, müssen wir zunächst einmal herausfinden, wie es überhaupt entsteht. In diesem Video werden wir uns das genau anschauen.
Hallo und schön, dass du wieder dabei bist bei dbw Mediencoaching, heute bei Teil 2 der Macht der Perspektive! (Hier geht es zu Teil 1)
Wenn du Teil 1 schon gelesen oder das Video gesehen hast, hast du vielleicht schon ein wenig über deine "Höhle" nachgedacht. Dann können wir anfangen. Ansonsten hole das am besten noch kurz nach und schaue dir Die Macht der Perspektive Teil I: Deshalb lebst du in einer Höhle an.
Unsere Perspektive, also unser Weltbild, entwickelt sich durch die Erfahrungen, die wir im Leben machen. Wenn wir auf die Welt kommen, wissen wir praktisch nichts über die Welt, haben noch kein Bild von ihr und auch keines von uns selbst.
Im Lauf unseres Heranwachsens machen wir kontinuierlich Erfahrungen, die uns prägen und unsere Entwicklung beeinflussen. Außerdem kommen wir mit einem einzigartigen genetischen Setup auf die Welt, das ebenfalls großen Einfluss auf uns hat.
Was unsere Entwicklung mehr bestimmt, unser Erbmaterial oder unsere Erfahrung (nature vs. nurture), ist eine andere Frage und spielt hier erst einmal keine Rolle.
Entscheidend ist: Du hast weder auf das eine noch das andere in den prägenden Jahren deines Lebens irgendeinen Einfluss.
Du hast keinen Einfluss darauf, mit welcher Hautfarbe du geboren wirst, ob du mit Rassismus oder Sexismus konfrontiert wirst. Du hast keinen Einfluss darauf, ob deine Eltern dich zu einem starken, frei denkenden, kritisch hinterfragenden Menschen erziehen oder du Eltern hast, die sich nicht um dich kümmern oder es versuchen und dabei scheitern.
Irgendwann bist du dann erfahren genug und triffst eigene Entscheidungen, aber da hast du bereits ein Weltbild entwickelt. Vielleicht gelingt es dir, als Erwachsener dein Weltbild zu verändern, aber der Ausgangspunkt dafür wurde dir sprichwörtlich in die Wiege gelegt.
Unsere Erbanlagen sind vorgegeben und die Erfahrungen, die uns prägen, hängen von unserem Umfeld ab, in das wir hineingeboren werden. In diesem Rahmen hast du dich zu dem Menschen entwickelt, der du heute bist. Daraus ist deine Perspektive entstanden.
Warum ist es wichtig, all das zu verstehen? Wir neigen dazu, andere Menschen, die nicht unsere Perspektive teilen, zu verurteilen, ihnen Dummheit oder bösen Willen zu unterstellen. Dem gegenüber heben wir gerne unsere Leistungen, unsere Fähigkeiten, das was wir erreicht haben, hervor. Das ist ein Mindset, bei dem ich selbst okay bin und der andere nicht okay ist. Auf die Okay-Positionen gehe ich übrigens genauer in diesem Blogbeitrag hier ein.
Diese Position bietet ihre Vorteile: Ich kann mich selbst besser fühlen, weil der andere im Vergleich zu mir vermeintlich minderwertig ist Dieses "Bessersein" ist eigentlich wie ein Sieg beim Bingo. Es beruht einzig und allein auf Glück. Du hast aus deiner Sicht die besseren Karten im Leben bekommen.
Die Eigenschaften, die dich auszeichnen und die es dir ermöglicht haben, das zu erreichen, was du geschafft hast, das beruht auf Glück. Wenn andere Menschen die Möglichkeit gehabt hätten, dein Leben zu leben, also mit deinem Genpool auf die Welt zu kommen und mit deinen Erfahrungen groß zu werden, dann stünden sie vermutlich auch da, wo du jetzt stehst.
Und wenn du mit einem vollkommen anderen Genpool ein gänzlich anderes Leben geführt hättest, wäre dann aus dir nicht auch ein vielleicht "schlechterer" Mensch geworden?
Wahrscheinlich widersprichst du dieser Argumentation. Es ist vollkommen normal, dass wir unser Weltbild verteidigen. Niemand soll dazu gezwungen werden, seine Sicht zu verändern, das funktioniert ohnehin nicht. Aber wenn du dir die o.g. Fakten vergegenwärtigst, ist das der erste Schritt, um deine Perspektive dauerhaft zu verändern.
Und hier es weiter mit Teil 3 - Die Macht der Perspektive III: Der Nocebo Effekt
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